Amarr Kaiser können erwarten, durch die Verwendung von Implantaten und andere lebensverlängernde Technologien mindestens 500 Jahren zu leben. Da die Amarr glauben, königliches Fleisch sei heilig, wird das Klonen als Blasphemie angesehen und ist somit verboten.
Die Position des Kaisers ist nicht vererbbar. Wenn der Kaiser stirbt, muss ein neuer aus der Mitte der sogenannten ‚Five Heirs‘ ausgewählt werden. Die fünf Erben sind die Köpfe der fünf königlichen Familien (die mächtigsten Familien im Amarr Imperium) und Nachkommen der ursprünglichen Mitglieder des Geheimen Rates. Der Rat war ein überzeugter Anhänger des Kaisers in den turbulenten Zeiten der Moralreformen, unter welchem Namen ein Kampf zwischen dem Kaiser und dem Rat der Apostel bekannt wurde, der vor 1500 Jahren stattfand. Seit dieser Zeit stellt der Rat in seinem Kern die fünf königlichen um den Thron wetteifernden Familien dar, auch wenn das Privy Council sich heute zu einem fünfzehnköpfigen Rat von Vertretern aus verschiedenen nicht-königlichen Machtblöcken und Institutionen des Reiches entwickelt hat.
Wenn der Kaiser stirbt, wird ein ausgeklügeltes Ritual für die Auswahl eines neuen Kaisers in Gang gesetzt. Diese Rituale werden in strikter Reihenfolge durchgeführt und dauern ein paar Wochen an. Die Rituale sind fortlaufend Änderungen unterworfen, um sie so besser auf den Zustand der heutigen Gesellschaft anzupassen und Probleme in früheren Nachfolger-Ermittlungen zu beheben. Die Rituale drehen sich vor allem um verschiedene Möglichkeiten, wie die Five Heirs ihre Treue zum Reich bekunden und ihre Fähigkeit nachweisen es zu führen. Wie erwartet, betreffen die meisten der Rituale die Erben direkt. Einige jedoch haben sich mit der Zeit so geändert, dass auch eine andere Person, vom Erben erwählt, die Möglichkeit erhält an seiner Statt zu agieren. In der letzten Zeit, wurde die erfolgreiche Auswahl der persönlichen Meister zunehmend als einer der stärksten Indikatoren für die Fähigkeiten und den Prestige eines Erben angesehen.
Eines der markantesten Aspekte der Nachfolgeprozess ist, dass, sobald eine neue Kaiser gewählt wurde, die übrigen vier Erben rituellen Selbstmord begehen müssen. Der Hintergrund dessen ist, dass das Risiko eines Konflikts zwischen dem neuen Kaiser und dem alten Privy Council minimiert werden soll; indem alle alten Erben entfernt werden und das Privy Council mit ihren Nachfolgern besetzt wird, wird reiner Tisch gemacht.
Nur zweimal wurde mit dieser Tradition gebrochen, seit sie vor mehr als einem Jahrtausend entstand. Das erste Mal, als Kaiser Heideran VII der Kador Familie vor über 300 Jahren ausgewählt wurde. Einer der verbleibenden Erben zu dieser Zeit war ein junger Mann namens Khanid II, der erst seit kurem das Familienoberhaupt inne hatte. Khanid weigerte sich, die alte Tradition zu wahren und floh aus dem königlichen Hof. In den weiten Regionen seines Familienbesitzes gründete er eine separate Nation und nannte es die Khanid Kingdom. Unnötig zu erwähnen, dass die beiden Staaten einander nicht sonderlich grün waren, doch auch wenn ihre gemeinsame diplomatische Geschichte ihre Höhen und Tiefen hatte, stehen sie heute zueinander in guten Beziehungen. Eine nachrangige neue Familie, die Tash-Murkons, rückten an die Stelle der Khanid Familie in den königlichen Hof auf und sind bis heute eine der fünf königlichen Familien.
Das zweite Mal wurde die Tradition im Jahr YC 110 gebrochen, wenn Jamyl Sarum – bisher seit YC 105 für tot gehalten, als ihr Vorgänger Doriam Kaiser wurde – in einem Reich an die Macht gelangte, das für mehr als ein Jahr unter dem Kommando des rücksichtslosen und eigennützigen Usurpators Dochuta Karsoth dahinschwandt. Unter Zuhilfenahme einer ungeheuer mächtigen Waffe von geheimnisvoller Herkunft, vereitelt Sarum eine massive Invasion der Minmatar im Amarr Raum und schwamm auf der Welle der Bewunderung direkt auf den kaiserlichen Thron, wobei der traditionelle Prozess der kaiserlichen Thronfolge vollständig umgangen wurde.